Erdogan macht Schluss mit lustig: Die Türkei geht in einer Bodenoffensive in Syrien auch gegen die Kurdenmiliz YPG vor, der Schwesterorganisation der PKK. Pikant: Die YPG wird von den USA unterstützt und deren irakischer Arm wird von der Bundeswehr ausgebildet. Westliche Doppelmoral ohne Ende!
UPDATE siehe unten!
Grenzregion „säubern“
Präsident Erdogan macht Schluss mit lustig: In den Morgenstunden beschoss das türkische Militär Stellungen im syrischen Grenzgebiet. Nun sind Panzer über die Grenze in den Norden des Landes vorgedrungen und nehmen Stellungen der Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) in Dscharabulus unter Beschuss.
Das Ziel dieser Offensive hatte Außenminister Mevlüt Cavusoglu bereits vor ein paar Tagen angekündigt: Die Grenzregion komplett von den IS-Anhängern „säubern“ zu wollen. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan erläuterte, die Militäroperation diene dazu, die Angriffe auf die türkische Grenze ein für alle Mal zu beenden. Der Einsatz sei „gegen Bedrohungen gerichtet“, die für die Türkei von Terrororganisationen wie dem IS oder der syrischen Kurdenmiliz YPG ausgingen.
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Kampf gegen „Freunde“?
Und da war es, das Entsetzen der Medien: Erdogan geht also mit Panzer gegen die kurdische Miliz YPG vor. Diese aber wird von den USA unterstützt und die USA sind wiederum NATO-Partner der Türkei!
Die Kurden, die so große Erfolge im Kampf gegen den IS errungen und längst in deutschen Medien einen Heldenstatus genießen. Doch dass die syrische YPG die Schwesterorganisation der PKK ist, einer Terrororganisation, deren Anschläge schon viele Menschen zum Opfer fielen, wird dabei nicht so gern in Zusammenhang gebracht.
Denn die kurdischen YPG-Volksschutzeinheiten sind mit der PKK verbunden. Im Norden Syriens kämpfen sie gegen den IS und sind der wichtigste Partner der von den USA geführten Koalition gegen die Extremisten. Mittlerweile kontrolliert die YPG die größten Teile der Grenze zur Türkei.
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Paradoxer geht es nicht!
Stellen Sie sich das einmal vor: Die USA unterstützen die syrische Kurdenmiliz YPG im Kampf gegen den IS. Die YPG ist wiederum die Schwesterorganisation der PKK, die Terroranschläge in der Türkei verübt. Die Türkei und die USA sind NATO-Partner und die PKK ist in der EU und in den USA auf der Terrorliste!
Aber es kommt noch besser: Die irakischen Kurden (Peschmerga) erhalten Waffen aus Deutschland und anderen Ländern. Zudem bildet die Bundeswehr sie aus. Zwar ist das Verhältnis der Peschmerga zur PKK und zur YPG angespannt, aber trotzdem unterstützten nordirakische Kurden die YPG-Kämpfer im Kampf um die nordsyrische Grenzstadt Kobane.
So ist das Entsetzen der deutschen Medien über „Erdogans Angriff“ auf die Kurden erklärbar: Denn Teile derer „Milizen“ im Irak werden von Deutschland finanziert und ausgebildet und das, obwohl die Schwesterorganisation PKK bei uns auf der Terrorliste steht!
UPDATE:
Kämpft Erdogan gegen „kurdische Terrororganisationen“ oder gegen „Kurden“?
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