Das aktuelle Sonderheft erhitzt die Gemüter. Es hinterlasse nicht nur ein schlechtes Bild der Türkei, sondern auch des gesamten Islam. Der SPIEGEL weist die Kritik zurück. Wer hat Recht?
“Verzerrt und voreingenommen”
Schon das Cover des SPIEGEL Spezial ist provokativ: In den Sonnenbrillengläsern des türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan spiegeln sich Minarett-Türme, die als fliegende Raketen dargestellt werden und über dem Titel steht der Slogan „Ein Land verliert die Freiheit“.
Das türkische Außenministerium hat nun reagiert. Es warf dem SPIEGEL eine „verzerrte“ und „voreingenommene“ Darstellung, mit einem „hochgradig provokativen“ Cover vor. Es hinterlasse nicht nur ein negatives Bild der Türkei, sondern des gesamten Islam. Und weiter: Die Versuche, die Türkei in einem schlechten Licht darzustellen, müssten aufhören.
„Gewissenhaft und genau“
SPIEGEL-Chefredakteur Klaus Brinkbäumer wies dies umgehend zurück: „Unsere Türkei-Berichterstattung ist gewissenhaft und genau.“
Aber stimmt das wirklich? Ich gebe Ihnen vier Beispiele aus dem Heft und Sie können selbst entscheiden, wie „gewissenhaft“ und „genau“ die SPIEGEL-Berichterstattung ist:
SPIEGEL: „Präsident Erdogan setzt den Rechtsstaat außer Kraft“
Fakt: Nach dem Putschversuch und der Bombardierung des Parlaments hatte der türkische Präsident den Ausnahmezustand über sein Land verhängt. Dies ist mit der türkischen Verfassung konform.
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SPIEGEL: „Ankara hat eine Hexenjagd entfacht“
Fakt: Alle Beamten, die verdächtig sind, an dem Putsch beteiligt gewesen zu sein oder auch waren (das darf man nicht vergessen!), wurden suspendiert und zwar bis zu einer Gerichtsverhandlung.
SPIEGEL: „Erdogan nimmt den gescheiterten Putsch zum Anlass, seine Herrschaft weiter auszubauen“
Fakt: Ohne Zustimmung des Parlamentes kann Erdogan nicht ALLEINE regieren.
SPIEGEL: „Erdogan entgleitet zunehmend die Kontrolle über Land und Partei“
Fakt: Die Zustimmungsrate für seine Politik kletterte von 47 auf 68 Prozent. Auf einer Kundgebung versammelten sich Millionen.
Wenn so eine „gewissenhafte“ und „genaue“ Berichterstattung aussieht, dann ist es mit der deutschen Mainstreampresse bald zu Ende.
Quellen:
http:://meedia.de/2016/09/15/der-spiegel-weist-kritik-aus-ankara-an-tuerkei-berichterstattung-zurueck
Brennpunkt Türkei (SPIEGEL SPEZIAL Oktober 2016)
SPIEGEL-Chefredakteur Klaus Brinkbäumer wies dies umgehend zurück: „Unsere Türkei-Berichterstattung ist gewissenhaft und genau.“
Wie bewerkstelligt der Spiegel das eigentlich, wo doch die Presse- und Meinungsfreiheit unterdrückt und Kritischer Journalismus politisch verfolgt wird? Also ausser bei den Regierungstreuen Medien, zum beispiel die unglaubwürdige Staatliche Nachrichtenargentur. Vor allem wo das auch noch von den äußerst Glaubwürdigen “Reporter ohne Grenzen” bestätigt wurde, welche schon öfters wegen Fehleinschätzungen bzw. bewussten Fehlbeurteilungen in der Kritik standen?
Erstmal steht in dem bösen “Anti-Terror Artikel 301 Abs.3”: “Meinungsäußerungen, die mit der Absicht der Kritik erfolgt sind, stellen keine Straftat dar.” Dieser Artikel hat überhaupt nichts mit irgendwelchen Beleidigungen des Staatsoberhauptes zu tun, dieser Strafrahmen wird in Artikel 299 definiert.
Zweitens versichtet die Deutsche Medienlandschaft weiterhin darauf, die für die Presse freigegebenen Informationen der Staatlichen Nachrichtenargentur “Anadolu Ajansı” medial zu verarbeiten. Dort finden sich zum beispiel Meldungen, wie das Suspendierten Staatsbedienstete wieder in dienst gestellt wurden, nachdem eine Befragung durch die Türkischen Sicherheitskräfte, zu keinem Verdachtsmoment bzgl. einer beteiligung am Militärputsch geführt hatte. Ganz schlimm diese Verfassungsgemäß Souveräne Rechtsstaatlichkeit in der Türkei.
http://aa.com.tr/en/turkey
Vielen Dank für ihre News. Sie zeigen oft wie die Dinge wirklich sind .
Danke Herr Basilon